Die Wahl des richtigen Fernglases?
FĂŒr immer mehr naturbegeisterte Menschen hat die Anschaffung eines qualitativ hochwertigen Fernglases gute GrĂŒnde:Ein Fernglas erlaubt wesentlich tiefere Beobachtungen â vor allem Details. Manche Objekte sind mit guten FernglĂ€sern schöner als mit dem bloĂem Auge!Viele Menschen benötigen ein Fernglas fĂŒr einen speziellen Einsatz. Z.B. der Ornithologe fĂŒr die Vogelbeobachtung. Das Fernglas ist darĂŒber hinaus auch anderweitig vielseitig einsetzbar (z. B. Natur- und Landschaftsbeobachtung).Ein tolles Fernglas wird fĂŒr viele zum stĂ€ndigen LebensbegleiterNach unserer Auffassung sind folgende Hauptkriterien bei der Fernglas Auswahl wichtig:
- Gewicht
- Fernglas VergröĂerung
- LichtstÀrke des Fernglases
- Sehfeld
- Austrittpupille
Ăber diese Themen wird sehr viel philosophiert. Doch gerade hier gibt es 2 entgegengesetzte Auswirkungen:
- Im Gebirge, den Alpen oder beim Wandern sollte ein Glas möglichst klein bzw. leicht sein â ist doch klar!
- Kaum ist man aber am Ziel angekommen, hat man einen leichten Zitterer an den Armen (die Muskeln wurden halt beansprucht und der Puls ist noch hoch). Ist das Glas schwerer, kann man es aufgrund der MassentrĂ€gheit ruhiger halten. Die höhere Masse des Glases reagiert langsamer auf die ĂŒbertragenen Schwingungen.
Fernglas QualitÀt
NatĂŒrlich sind diese optischen / physischen Rahmenkriterien nur die Basis fĂŒr Ihre Orientierung, welches Fernglas Modell fĂŒr Sie in Frage kommen könnte. Die tatsĂ€chliche QualitĂ€t und Leistung vergleichbarer Feldstecher hĂ€ngt natĂŒrlich maĂgeblich von technologischen Faktoren ab, wie u.a.:
- QualitÀt der verwendeten Materialien bzw. Glassorten
- Verwendete Fernglas Prismen- und Linsensysteme (Porro oder Dachkant Prisma)
- Beschichtung der Optik das sogenannte “coating” VerarbeitungsqualitĂ€t und Zusammensetztung der Fernglas Komponenten
Diese Faktoren haben entscheidenden Einfluss auf Produktionskosten von optischen GerĂ€ten wie FernglĂ€ser bzw. Feldstecher, Zielfernrohre oder auch Spektive und sind somit der Grund fĂŒr die erheblichen Preisunterschiede technisch Ă€hnlicher FernglĂ€ser.Unserer Erfahrung nach ist ein Fernglas 8×42 oder 10×42 Fernglas ideal fĂŒr viele Anwendungen.
Die Fernglas Bezeichnung
Auf einem Fernglas stehen immer zwei Kennzahlen â z.B. 8×56. Die erste Zahl bedeutet, dass beim Glas 8-fach vergröĂert wird und der Objektivdurchmesser (zweite Zahl) 56 mm betrĂ€gt. Durch diese Angabe von Objektivdurchmesser (= Eintrittspupille) und VergröĂerung kann man die theoretische Austrittspupille selber einfach berechnen.Die Formel lautet: Objektivdurchmesser dividiert durch die VergröĂerung. Bei einem 8x 56 Fernglas sind das also 56 / 8 = 7 mm.Grösser als 7mm macht in der Regel keinen Sinn, da mit höherem Alter nur noch 6 oder 5mm vom Auge erfassbar sind. Um die höchstmögliche DĂ€mmerungsleistung des Glases nutzen zu können, sollten die Pupillen des Auges und die Austrittspupille der Optik im Idealfall gleich groĂ sein. Da die maximale Ăffnung der Pupillen von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein kann, ist es möglich, dass die LichtstĂ€rke desselben Fernglases subjektiv von jedem Menschen je nach Situation unterschiedlich wahrgenommen wird.
Die Bedeutung der VergröĂerung
Bei einer 10fachen VergröĂerung erscheint ein beobachtetes Tier in 100 m Entfernung, als ob wir es aus einem Abstand von 10m betrachten. Details sind bei 10-fach deutlich zu erkennen. In der Praxis muss die höchste VergröĂerung nicht immer die beste Wahl sein. Eine zu hohe VergröĂerung kann die Erkennbarkeit von Details erheblich beeintrĂ€chtigen â vor allem wenn der Faktor des Zitterns (diese wird ja auch mit vergröĂert) unberĂŒcksichtigt bleibt.
Das Fernglas Sehfeld
Das Sehfeld eines Fernglases wird als in Grad (Blickwinkel) oder in Metern angegeben. Sie gibt an, welche GelĂ€ndebreite auf eine Entfernung von 1000m durch das Fernglas sichtbar ist. Ein gröĂeres Sehfeld erleichtert in der Praxis das Beobachten groĂer und das Verfolgen bewegter Objekte. Mit wachsender VergröĂerung sinkt im Allgemeinen das Sehfeld bei jeder Optik.
Ein paar Ăberlegungen fĂŒr Ihre Fernglas Wahl
Fernglas 8×32
Das ideale Format fĂŒr den unspezifischen Anwender. Mit maximal 600 Gramm ist es immer noch recht leicht und kann auch auf lĂ€ngeren Wanderungen mitgefĂŒhrt werden. Spitzenmodelle zeigen sehr groĂe Sehfelder, die Austrittspupille von 4 mm reicht weit in die DĂ€mmerung hinein. Ein unsicherer Einsteiger sollte dieses Format in seine KaufĂŒberlegungen einbeziehen.
Das Glas fĂŒr die Anwender, die am Tag unterwegs sind und ein leichtes Glas mit hoher VergröĂerung und relativ groĂen Sehfeldern wĂŒnschen. Ein 10×32 hat SchwĂ€chen bei der DĂ€mmerungsleistung.
Fernglas 8×42
Das 8×42 unterscheidet sich in der Regel vom 8×32 durch das ca. 200 Gramm höhere Gewicht, die besseren DĂ€mmerungseigenschaften und die gröĂere LĂ€nge. Die DĂ€mmerungsleistung reicht aus, um dĂ€mmerungsaktive Tiere zu beobachten. Meistens ist das Sehfeld ein wenig kleiner als beim 8×32.
Fernglas 10×42
Das 10×42 ist dann das Glas der Wahl, wenn man Wert auf eine höhere Detailwiedergabe legt. Viele Ornithologen und JĂ€ger, aber auch Insektenbeobachter bevorzugen gerade deshalb dieses Format. Die Spitzenmodelle zeigen Sehfelder von 115 Metern oder mehr bei einem Gewicht von teilweise unter 800 Gramm.
Fernglas 8×56
Hier geht es um LichtstĂ€rke und um Detailerkennung. Das typische JĂ€gerjagdglas fĂŒr die DĂ€mmerung hat das Format 8×56. Diese JagdglĂ€ser sind auch sehr gut fĂŒr die Himmelsbeobachtung wie z.B. Sternhaufen geeignet. Ein schwarzer, mondloser Himmel ist dann allerdings Bedingung.